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Trauer um Hans Kölble

Liebe Segelfreunde,

Hans Kölble ist tot. Wir trauern sehr um unseren einzigartigen Segelkameraden. Hans war über lange Jahre Mitglied in der SKF und später im SVS. Er war der Vater der Ponant-Flotte und hat den Verein überaus erfolgreich auch international vertreten. Wir alle erinnern uns mit warmem Herzen an ihn als wunderbaren, zugewandten Menschen und außergewöhnlichen Segler. Der Schluchsee ohne Hans auf seinem Ponant ist für uns nur schwer vorstellbar. Wir werden ihn sehr vermissen und sind in Gedanken mit seiner Familie.

Ebenfalls betrauern wir den Tod unseres Segelfreundes Ingomar Lüdke. Er verstarb vergangene Woche, die Trauerfeier findet am Montag, 21.8., um 15:00 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Freiburg statt. Ingo war ein begeisterter Dyas-Segler, der mit seiner fröhlichen Art unseren Verein sehr bereichert hat. Auch Ingo wird uns sehr fehlen, wir trauern mit seiner Familie und besonders mit seinem Bruder und Segelgefährten Gundolf.

Im Namen des gesamten SVS-Vorstandes,

Christian Klaus

 

Und Hopp!

 

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie mein damaliger Traum in Erfüllung ging und ich mal mit Hans auf dem Schluchsee im Trapez und mit Spinnacker segeln durfte.

Es war einfach ein tolles Erlebnis.

Und irgendwann hat mich Hans dann gefragt, ob ich mit ihm auf Regatten als Vorschoter mitgehen würde. Ich konnte zunächst kaum fassen, dass er mir das zugetraut hat und habe spontan zugesagt.

Wir waren dann auf vielen Regatten in Luxemburg und in Frankreich am Lac du Der-Chantecoq, Lac de Madine, Lyon und natürlich im Herbst in Viry-Chatillon in der Nähe von Paris, aber auch in Belgien an der Plate Taille oder in Italien bei einer Europameisterschaft.

Hans wurde von den Franzosen immer „Le roi“ genannt, weil es eine Zeit gab, in der Hans sehr viele Regatten gewonnen hat.

Und für Hans war auch kein Wind zu stark. Auch wenn andere längst keinen Spinnacker mehr gezogen haben, war das für Hans nie ein Thema. Der Spi musste hoch. Und bis auf ganz wenige Ausnahmen hat es auch immer funktioniert.

Auch wenn ich nach einiger Zeit dann nicht mehr sein Vorschoter, sondern sein Konkurrent war, weil ich mein eigenes Boot auf Regatten gesegelt habe, bleibt Hans immer mein Lehrmeister und Vorbild an Willenskraft und Durchhaltevermögen.

Ganz typisch für Hans war, dass sein Kommando bei Manövern immer nur aus „Und Hopp!“ bestand. Also kein langes „Klar zur …“ sondern einfach nur „Und Hopp!“. Das war Hans und ich habe es geliebt.

Fasziniert hat mich auch nach unserer gemeinsamen Segelzeit, dass er immer wieder junge Leute zum Segeln mitgenommen und diese vom seinem Ponant und dem Jollensegeln begeistert hat.

Typisch für Hans war auch sein Einhandsegeln mit braungebranntem freiem Oberkörper und sein Ehrgeiz, auch am Schluchsee keinen anderen Ponant vorbeizulassen.

Irgendwann hat sich Hans dann vom Regattasegeln verabschiedet und es zu seinem täglichen Freizeitspaß gemacht und wir haben uns nur noch am Schluchsee „duelliert“ und ich habe stets den Kürzeren gezogen. Auch noch im hohen Alter von 83 Jahren hat er es geliebt, täglich seinen Spaß auf seinem Ponant zu haben.

Nun ist er von uns gegangen. Ich werde Dich vermissen lieber Hans.

Michael Kienzler